Börsen-Zeitung, 29.08.2006
Frankfurter Investor kauft Immobilienportfolio der Fay-Gruppe für 585 Mill. Euro
Der seit Mai im Prime Standard
notierte Frankfurter Immobilien-Investor DIC Asset AG hat erneut
Kapitalhunger. Nachdem jetzt von der Fay-Gruppe deren gesamtes
Immobilien-Portfolio mit 55 Objekten und 292.000 Quadratmetern
Mietfläche erworben wurde, rückt ein neuerliches Anzapfen der Aktionäre
auf die Tagesordnung. Das Investitionsvolumen für die Fay-Transaktion
liegt bei 585 Mill. Euro.
DIC Asset hatte im Mai aus einer Kapitalerhöhung (mit Deutscher
Bank und Morgan Stanley) 214 Mill. Euro erlöst. Volumen und Struktur
einer neuerlichen Mittelaufstockung würden in der nächsten Zeit
diskutiert, sagt Vorstandschef Ulrich Höller. Die Aktien waren im
Frühjahr zu 22 Euro emittiert worden, am Montag lag der Kurs bei 23,45
Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt 480 Mill. Euro, womit der Kauf
des Fay-Portfolios deutlich über der Börsenbewertung liegt. Angaben zur
Fremdfinanzierung macht Höller im Gespräch mit der Börsen-Zeitung
nicht. Diese liegt bei DIC Ässet aber in der Sparte „Core", also dem
langfristigen Bestandsgeschäft, üblicherweise bei 70 bis 80%. In diese
Division fällt der aktuelle Erwerb. Daneben betreibt DIC Asset das
Geschäft mit Immobilien, die Wertschöpfungspotenzial besitzen („Value
Added") sowie opportunistische Investments mit einem kürzeren
Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren.
Mit Morgan Stanley
Großaktionär der im SDax enthaltenen DIC Asset ist die DIC-Gruppe,
wobei die Abkürzung für Deutsche Immobilien Chancen steht. Diese
wiederum investiert häufig gemeinsam mit Morgan Stanley Real Estate
Fund (MSREF), die an der DIC Asset AG 10,5% hält und an der DIC mit 25%
beteiligt ist. Bei opportunistischen Investments werde regelmäßig mit
der Deutschen Immobilien Chancen und MSREF zusammengearbeitet. Zudem
hält der US-Immobilienfinanzierer Forum Partners 7% an DIC Asset.
Höller ist Vorstandschef der DIC AG & Co. KGaA und der DIC
Asset AG. Er verfolgt den Ansatz, das Immobiliengeschäft mit Methoden
des Investment Banking anzugehen, und hat sich insofern auch mit dem
Fonds von Morgan Stanley verbündet. Die DIC-Gruppe beschäftigt sich
ausschließlich mit deutschen, gewerblich genutzten Immobilien. Ihre
Geschäftsfelder sind Portfolio- und Asset Management, die über die DIC
Asset AG betrieben werden, sowie Entwicklung und die opportunistischen
Investments.
Bestand von 1,8 Mrd. Euro
Jetzt erwirbt die DIC Asset AG auch 74,9% der Fay Property Management
GmbH, die seit über einem Jahrzehnt Property-, Asset und
Facility-Management betreibe. An diesem Unternehmen aus Mannheim bleibe
Fay mit 25,1 % beteiligt. Fay Property habe sich bisher zu 70% mit dem
Management des übernommenen Portfolios beschäftigt. Die Aktivitäten für
Dritte will Höller als Plattform ausbauen. Fay, die in Frankfurt etwa
durch den fehlgeschlagenen Versuch, das Hochhaus „Campanile" nahe dem
Hauptbahnhof zu errichten, bekannt wurde und das Hotel Villa Kennedy
baute, hat nun ihren kompletten Bestand abgestoßen.
DIC Asset vergrößere ihr Portfolio damit auf 213 Objekte mit
750000 Quadratmetern Nutzfläche. Der betreute Immobilienbestand beläuft
sich dann auf etwa 1,8 Mrd. Euro. Dieser Expansionsschritt schaffe die
Ausgangsbasis für ein noch aktiveres Portfoliomanagement, sagt Höller.
Die DIC Asset AG wird bei der Finanzierung von der Hypo Real Estate
begleitet, die Investmentbank Drueker & Co. begleitete die
Verkäuferseite.
Das übernommene Portfolio bestehe zu knapp zwei Dritteln aus Büro-
und Verwaltungsimmobilien, die durch Einzelhandels- und
gemischtgenutzte Immobilien ergänzt werden. Die enthaltenen
Wohnungseinheiten (5 %) sollen veräußert werden. Rund 40 % des
Portfolios liegen in der Rhein-Neckar-Region, 45% im Rhein-Main-Gebiet.
Die Immobilien befänden sich in sehr guten innerstädtischen Lagen.
Sie seien zu knapp 90% vermietet. Viele Objekte sind langfristig an
Mieter erster Bonität vermietet, die durchschnittliche Vermietungszeit
liege bei über 6,5 Jahren. Die Ist-Mieteinnahmen belaufen sich den
Angaben zufolge auf 39 Mill. Euro p.a. Zu den Mietern zählten
Top-Adressen wie die Deutsche Börse, das Land Baden-Württemberg,
kommunale Einrichtungen, die NH-Hotelgruppe sowie Einzelhändler.
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