Der Immobilien Brief, 28.04.2006
Auch die DIC Asset AG möchte sich jetzt ein größeres Stück vom derzeit
üppigen Börsenkuchen abschneiden, solange die von den Möglichkeiten des
Basisgeschäftes unbeeinflusste Börseneuphorie anhält. Im Vergleich zu
den Heißluftballons der Szene blieb die DIC Asset AG eher bodennah.
Sicherlich stand dahinter auch die Idee, sich nicht durch die
“Vorschusslorbeeren” eines überhöhten Kurses treiben zu lassen.
Und nicht nur das macht die DIC im Vergleich zu manchen Wettbewerbern
sympathisch: Vorstandsvorsitzender Ulrich Höller versteht auch etwas
vom Immobiliengeschäft und bleibt auf dem lediglich mit einem etwas
ehrgeizigen Flugplan ausgerüstetem Teppich. Das einkassierte Geld wird
im Unternehmen investiert und nicht in den Unternehmer. Der teilweise
institutionelle Gesellschafterhintergrund ist seriös. Die DIC hat einen
nachvollziehbaren Immobilien track record und nicht nur Träume bzw.
eine "Story". Das Geschäftsmodell beruht nicht auf dem Abzocken von
Anlegern z. B. durch Herauslösen des Grundstückseigentums mit der
sicheren Konsequenz der Entwertung der verkauften Immobilien und der
Verringerung der Wiederverkaufsmöglichkeiten. Und dass der Börsenboom
für Immobilienaktien genutzt wird, der durch Anlagedruck und einige in
den medizinisch auffällige Phantasien bei manchen institutionellen
Anlegern zu einer Auszeit des gesunden Menschenverstandes geführt hat,
ist menschlich und macht nur denjenigen neidisch, der gerade kein
aktuelles börsenfähiges Vehikel hat.
Die Facts: Aktuell wird die Zulassung des gesamten Grundkapitals zum
amtlichen Handel im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse
beantragt. Die internen Firmen-Eckdaten scheinen dabei günstig: 2005
konnte die DIC das operative Ergebnis (EBITDA) um 61% auf 18,7 Mio.
Euro steigern, den EBIT um 65% auf 14,7 Mio. Euro. Der
Konzernüberschuss wurde auf 6,4 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Das
Immobilienportfolio der DIC Asset AG umfasst 127 Objekte mit rund
270.000 qm Nutzfläche. Der betreute Immobilienbestand beläuft sich auf
rund 780 Mio. Euro. Trotz der derzeitigen Konsolidierung der
Börsenkurse der Immobilien-High-Flyer ist das Timing noch gut.
Schließlich besteht die Gefahr eines Endes euphorischer
Übersteigerungen.
Der
Verwendungszweck ist dabei klar definiert: "Den Emissionserlös aus der
Kapitalerhöhungsetzen setzen wir für einen signifikanten Ausbau unseres
Portfolios in dem zunehmend attraktiven und dynamisch wachsenden Markt
für Gewerbeimmobilien in Deutschland ein.", so Vorstandsvorsitzender
Ulrich Höller.
Die Altgesellschafter beteiligen sich nur gerinfügig und werden nach
der Kapitalerhöhung nur noch rund 43% an der DIC Asset AG halten. Der
Investor Forum Partners plant seinen Anteil von derzeit 5% auf 7%
aufstocken; Morgan Stanley Real Estate Funds (MSREF), der indirekt
schon an der DIC Asset AG beteiligt ist, will mit einer direkten
Beteiligung von 11% einsteigen. Als gemeinsame Konsortialführer sind
die Deutsche Bank und Morgan Stanley mandatiert worden. Mit im
Konsortium befinden sich die WestLB sowie das Bankhaus Kempen & Co.
Dem Bankenkonsortium wurde eine Mehrzuteilungs-Option von 925.000
Aktien eingeräumt.
Die Preisspanne für das Verkaufsangebot, für das die Großaktionäre auf
ihr Bezugsrecht verzichtet haben, liegt zwischen 20 und 22 Euro. Der
endgültige Verkaufs- und Bezugspreis wird am 4. Mai 2006 festgelegt und
veröffentlicht; die Erstnotiz der Neuen Aktien ist für den 8. Mai 2006
geplant.
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